1. Klimatag am 7. Oktober 2021

Programm des Klimatages

Hier der Link zum Beitrag bei a.tv: https://www.augsburg.tv/mediathek/video/tag-des-klimas-so-geht-es-in-schwaben-weiter-mit-energie-verkehr-und-dem-wald/

Und hier der Artikel für das Rotary-Magazin

Ein ganzer Tag fürs Klima (von Rainer Bonhorst, RC Augsburg-Römerstadt)

Die Rettung des Weltklimas beginnt vor Ort. Augsburger Rotary Clubs haben dem Thema einen ganzen Tag mit Vorträgen und Diskussionen gewidmet.
Governor Rainer Lipczinsky hat sein Amtsjahr ganz besonders dem Thema Umwelt und Klima gewidmet. Wie viele Aspekte das brisante Thema hat, wurde beim „Tag des Klimas“ sichtbar, den Augsburger Clubs unter Federführung von Franz Hoppe, Präsident des RC Augsburg, organisiert haben. Ein Dutzend Vorträge, dazu Diskussionen und ein Podiumsgespräch, machten den Ernst der Lage deutlich, präsentierten Lösungen und wiesen auf Probleme hin.
Nach einer Key Note der Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber (RC Augsburg Fuggerstadt), beschrieb Prof. Wolfgang Rommel (RC Augsburg), Geschäftsführer des BIFA Umweltinstituts, die globale Herausforderung. Besonders problematisch: das parallele Wachstum der Bevölkerung und des CO2-Ausstoßes. „Wir werden immer mehr und wir wollen immer mehr.“

vlnr: Franz Hoppe (RC Augsburg), OB Eva Weber, Paul Waning (RC Augsburg-Fuggerstadt), Gouvernor Rainer Lipczinsky

Markus Litpher (RC Augsburg), Vorstandsmitglied der Lechwerke, schilderte die Anstrengungen, die von den Energieversorgern unternommen werden: „Wir brauchen große Schritte.“ Dabei berief er sich nicht nur auf die politischen Vorgaben sondern auch auf die Unterstützung der Bevölkerung: Über 60 Prozent befürworten Klimamaßnahmen. Das Ziel in Augsburg: Klimaneutralität bis 2030.
Manfred Hirt (RC Augsburg), brachte die Bedeutung des Wasserstoffs auf einen einfachen Nenner: „Ohne Wasserstoff keine Energiewende.“ Dazu gebe es bereits viele Aktivitäten, nicht zuletzt im Augsburger Innovationspark, dessen Fachbeirat er leitet. Das Ziel müsse sein, große Schiffe zu hundert Prozent mit Wasserstoff anzutreiben. Auch Lastwagen und Busse eignen sich hervorragend für Brennstoffzellen. An der Infrastruktur hapere es allerdings noch.
Past Governor Paul Waning (Augsburg Fuggerstadt) erläuterte die ökologischen Vorzüge der Wärmepumpen bei der Energieversorgung. Die Hälfte des Energiemarktes sei der Wärmemarkt. Ihn grüner zu machen, sei ein wichtiger Faktor in der Klimapolitik. Es gebe gute Fortschritte, allerdings liege Deutschland in der Rangliste der Wärmepumpen-Versorgung nur im Mittelfeld.
Der Wald und das Klima – eine engere Verbindung ist kaum vorstellbar. Peter Pröbstle, Leiter der Bayerischen Landesanstalt Wald und Forstwirtschaft, beschrieb eine seit 1990 anomale Entwicklung, die sich deutlich an den Bäumen zeigt. Es wird immer wichtiger bei den Neupflanzungen Baumarten zu nutzen, die der Erderwärmung besser standhalten. Gerade der bewirtschaftete Wald sei in doppelter Hinsicht ein idealer CO2-Speicher, weil das Holz als Baumaterial ökologisch problematische Baustoffe ersetzen kann.
Die neusten Entwicklungen in der Kreislaufwirtschaft und beim Recycling problematischer Plastik-Stoffe schilderten Prof. Reinhard Büchl von der TU Ingolstadt und Carsten Eichert, Geschäftsführer der RITTEC Umwelttechnik.
Wie Rotary das Klimabewusstsein fördert, belegte nicht nur diese Veranstaltung. Initiator und Moderator Franz Hoppe berichtete auch von der Initiative „Climate Action Now“ (CAN) der Augsburger Clubs. Bei dieser Initiative geht es darum, mit einer Reihe von Aktivitäten nicht nur Rotarier, sondern möglichst viele Bürger für den Einsatz gegen den Klimawandel zu gewinnen.
Einen hoch aktuellen und in die Zukunft weisenden Beitrag lieferte die Rotaracterin Clara Becker. Sie schilderte den Klimaschutz aus Sicht der jüngeren Generation. Die Bedeutung des Themas geht klar aus Umfragen hervor, wonach der Klimawandel zu den größten Ängsten der Jugend gehört.
Dass auch die Finanzpolitik einen gewissen Beitrag leisten kann – daran erinnerte Prof. Marco Wilkens (RC Augsburg) von der Universität Augsburg. Er analysierte die sogenannte EU Taxonomie, die mit verschärften Berichtspflichten Großunternehmen stärker als bisher in ökologisch nachhaltige Aktivitäten lenken soll.
Auf eine ganz unmittelbare Gefahr des Klimawandels für den Menschen wies Prof. Claudia Traidl-Hoffmann (RC Augsburg Fuggerstadt) von der Universität Augsburg hin. Unter dem Stichwort „Überhitzt“ warnte sie eindringlich davor, dass die Erderwärmung ganz direkt die Gesundheit des Menschen bedroht.
Zwecks Schärfung des Bewusstseins wurden die Teilnehmer zu Beiträgen für Maßnahmen gegen den Klimawandel angeregt, die sie an einem Ideenbaum platzieren konnten. Den Unterlagen war ein CO2 Rechner beigefügt, mit dem man für sich selbst eine Bilanz erstellen konnte.
So rundete sich dieser Tag des Klimas zwischen Warnen und Hoffen ab. Er war Auftakt zu einer Reihe von weiteren Veranstaltungen, die bereits geplant sind.

Das mit über 100 Teilnehmern/-innen unter Coronabedingungen gut gefüllte Kurhaus Göggingen.
An den Ideenbaum konnten die Teilnehmer:innen ihre Vorschläge zum Klimaschutz anheften.

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